Den Alltag hinter mir lassen

Diesmal gibt es meinen Newsletter etwas später als gewohnt. Grund dafür ist, meine Pilgerwanderung in der Toskana, von der ich am Freitag zurückgekommen bin. Ich bin mit einer Gruppe auf der Francigena die wunderschöne Strecke von San Miniato bis Siena gepilgert. Alles was wir gebraucht haben, haben wir selbst in unserem Rucksack getragen, wir haben in einfachen Herbergen geschlafen und unsere Seele von der bezaubernden Landschaft berühren lassen.

Mir ist es wichtig, immer wieder mal aus der Routine auszubrechen. Es tut mir gut, den Alltag hinter mir zu lassen, etwas Neues zu sehen und zu erleben und damit meinen Horizont zu erweitern. Ich liebe es auf neuen Wegen zu neuen Orten zu gehen und mich ganz auf das einzulassen, was der Tag und der Weg mit sich bringen wird.

Wir Menschen lieben die Gewohnheiten. Sie geben uns Sicherheit und Überblick. Aber sie lassen auch den Horizont enger und begrenzter werden. Und mit der Zeit, fällt es einem immer schwerer, sich auf  Veränderungen einzulassen. Veränderungen gehören zum Leben aber dazu. Die Natur zeigt uns dies auf, denn sie ist permanent im Wandel. Nur wir Menschen sträuben uns vor Veränderungen, da diese mit Ängsten verbunden sind.

Auch bei der Pilgerwanderung haben mich Ängste begleitet: Werde ich es schaffen? Was erwartet mich heute? Wie wird das Wetter sein? Klappt alles, was geplant ist? Was wird mir begegnen? Wenn ich mich mit Unvorhergesehenem und Neuem immer wieder konfrontiere, fällt es mir mit der Zeit immer leichter mit Veränderungen umzugehen und gelassener an neue Situationen heranzugehen.

Auf einer Pilgerwanderung bin ich gefordert mich an die gegebenen Bedingungen anzupassen: Wetter, Weg, Essen, Unterkunft, körperliche und emotionale Zustände. Es gilt das Gewohnte hinter mir zu lassen und aus der Komfortzone herauszutreten. Ich habe nicht die vielen Ablenkungen im Außen, wie mein alltägliches Leben sie mir bietet. Die kreisenden Gedanken kommen zum Stillstand. Ich darf vor allem das Hier und Jetzt wahrnehmen und erfahren. Ich werde auf mich selbst zurückgeworfen. Es gibt nur mich, die Landschaft, den Weg, das Ziel. Ganz wenig. Und durch das Wenige kann ich mich selbst bewusster erleben. Und das Ankommen am Abend macht mich stolz und zufrieden. Ich habe etwas geschafft. Ich habe neue Fähigkeiten an mir entdeckt, die ich in mein Leben mit hineinnehme. Pilgern lässt mich das eigene Leben klarer und purer erfahren.

Du musst jetzt nicht gleich zu einer Pilgerwanderung aufbrechen, um dich auf Neues einzulassen. Auch in zu Hause kannst du aus der Routine heraustreten und Abstand zum Alltag bekommen.

Was kommt dir bei diesen Fragen in den Sinn?

  • Wo steckst du in der Routine zu sehr fest?
  • Ziehst du das Gewohnte vor, weil du Angst vor Neuem hast?
  • Gibt es etwas, was sich in deinem Leben verändern sollte?
  • Wie spontan bist du im Alltag?

Hinterfrage deine alltäglichen Gewohnheiten: Essen, Schlafen, Arbeit, Einkäufe, Freizeit… Du kannst einen anderen Weg zur Arbeit nehmen. Wenn du immer abends spazieren gehst, gehe mal früh morgens raus. Wenn du Kaffee zum Frühstück trinkst, trinke Tee. Teile dir den Tag immer wieder anders ein. Erlaube dir, immer wieder etwas anders zu machen. Mache auch mal was Spontanes, einen Ausflug an einen Ort, wo du noch nie warst. Tue etwas Neuartiges, das dich aus der Komfortzone rausbringt. Wenn du dich auf Neues einlässt, wird es dir wohltuende Abwechslung und auch hilfreiche Erkenntnisse bringen. Dein Leben kommt in den Fluss, genauso wie die Natur fließt.

Von Herzen deine Susanne

 

Wie du gut mit Veränderungen in deinem Leben umgehen kannst, erzähle ich in diesem Interview, das ich kürzlich auf Radio 2000 gegeben habe:

Dieses Seminar unterstützt dich, wenn du in deinem Leben Veränderungen zu meistern hast: Seminar „Kraft für Veränderungen“  am Freitag, 6.9.2019 von 14.30-18.30 Uhr.

Vielleicht hast du ja auch Lust aufs Pilgern bekommen? Im Oktober gibt es eine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg im Vinschgau     

 

All meine Seminare auf einen Blick: Alle Seminartermine

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